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Corporate Publishing Potenzial


Abbildung: Geschäftsbericht und Kundenmagazin – Auszug aus  dem Portfolio der Agentur cocomu

Eine Publikation bietet einen Mehrwert für alle beteiligten. Ein Interview mit Mike Roy Stähelin, CEO der Agentur cocomu.

Wie wichtig ist mit der digitalisierten Welt Corporate Publishing?

Mike Stähelin, Geschäftsführer der Design Agentur cocomu in Zug und Solothurn: Grundsätzlich ist eine zielgerichtete und integrierte Lösung immer sinnvoll - wenn umsetzbar. Wobei sich gerade mit der Digitalisierung viele in falscher Sicherheit fühlen. Denn gerade digitale Medien wollen permanent bespielt werden. Dieser Ressourcen- und Kostenaufwand wird in der Entwicklung, selbst bei einer einfachen Website oft vergessen.

Was für Grossunternehmen zum guten Ton gehört, ermöglicht mittleren und kleinen Betrieben sich von der Masse abzuheben und ihre Identiät zu schärfen.

Ist der Kostenvergleich zwischen Digital und Print nicht unverhältismässig?

MS: Das kommt auf das Produkt an. Ich bin aber der Meinung, dass eine gute Publikationslösung im Ergebnis, auch bezüglich Kosten, mit digitalen Massnahmen mithalten und vor allem diese ergänzen kann und sollte.

In der sich immer schneller verändernden Digitalwelt sehnen wir uns nach Halt und Sicherheit. Ein Magazin, eine Broschüre und eine Zeitung bietet diese Werte, alleine nur durch das Medium an sich.

Ein weiterer Punkt, um auf die Frage zurück zu kommen ist, dass in digitalen Massnahmen oft erst spät der hohe Kosten- und Ressourcenaufwand realisiert und leider teils auch von Agenturen nicht kommuniziert wird. Andersrum fallen langfristige Publikationen Vorurteilen zum Opfer und werden gar nie als Massnahme geprüft.

Ich nehme an, Sie sprechen von den Vorurteilen Kosten?

MS: Natürlich. Diese werden, genau so wie das Ressourcen-Management, vor allem in einer Langzeitbetrachtung massiv überschätzt. Zudem darf man die Kosten nicht alleine betrachten. Eine Publikation ermöglicht alleine durch das Medium einen vielschichtigen und vertieften Dialog mit den unterschiedlichen Lesergruppen.

In welchen Märkten haben Sie noch Nachholbedarf?

MS: Interessant ist, dass vor allem im Industriesektor, in welchem es immer wichtiger wird den Kontakt der verschiedenen Arbeitsstätten wie Office, Werkstatt, Atelier oder Aussdienst zu stärken, Publikationen am wenigsten verbreitet sind. Der Unterschied zeichnet sich aber mehr anhand der Unternehmensgrösse und der Zielgruppe ab. Denn obwohl mehrheitlich Grossunternehmen im Business-to-Consumer Geschäft Publikationen nutzen, bieten Sie gerade für KMU im Business-to-Business Geschäft grosses Marketing und internes wie externes Kommunikationspotenzial unter überschaubaren Kosten.

Gibt es eine All-in-one Lösung?

MS: Nein, zum Glück nicht (lacht). Vor allem weil mit einer Einheitslösung das Kunden- und Leserbedürfnis nicht befriedigt wird. Der Vorteil zum Beispiel eines Freizeitmagazins ist, dass die Zielgruppe sehr breit gefasst und anders angegangen werden kann, als mit einem Kundenmagazin oder einer Verkaufsbroschüre. Dies benötigt eine klare Strategie die zum Unternehmen passt und ein Kommunikationsziel, welches über einen längeren Zeitraum verfolgt werden kann.

In den letzten zehn Jahren entwickelten wir eine Vielzahl an unterschiedlichen Publikationskonzepten vom Geschäftsbericht, Newszeitungen oder Mitarbeiter-, Kunden, Fach- und Freitzeitmagazinen. Sie bieten Ihren Kunden ein Komplett-Paket an. Was kann der Kunde darunter erwarten?

MS: Die Frage stellt sich mehr, was im Paket enthalten ist und genau hier setzten wir an. Gerade Publikationen lassen sich ideal mit bestehenden und zusätzlichen Massnahmen ergänzen. Zudem höre ich auf dem Markt den Wunsch einen Ansprechpartner für alle Kommunikationsfragen zu haben. Wir unterstützen den Kunden nebst Konzept und Layout auch in der Redaktion und dem Abonnenten-Management. Wichtig ist dabei vor allem eine offene Zusammenarbeit. Dabei steht eine für den Kunden optimale Lösung zu einem sinnvollen Preis in Vordergrund.

Wo sehen Sie Corporate Publishing in 5 oder 10 Jahren?

MS: Der individuelle und persönliche Dialog mit den Zielgruppen, ob Mitarbeitende, Kunden, Investoren oder die Öffentlichkeit wird für ein Unternehmen immer wichtiger. Corporate Publishing bietet eine optimale Plattform um einen qualitativen Dialog herzu-stellen. In Kombination mit den neuen Medien liegt ein enormes Potenzial die Dialoggruppen noch besser zu erreichen bzw. an sich zu binden.

Erschienen: shortknowledge Magazin, Ausgabe Dezember 2018


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