Eine Gesellschaft in Bewegung. Mobilität als Lebensprinzip. Ein Gegenentwurf zur Welt der Sesshaften. Der Trend zum mobilen Arbeiten wird die Gesellschaft weiter verändern – bis hin zum neuen Lifestyle.
Das Nichtgebundensein an einen bestimmten Wohn- oder Arbeitsplatz sowie das Arbeiten von Handy oder Laptop aus, gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Beliebtheit. Dies zeigt sich in einer globalen Gruppe von Millionen von Menschen: jener der modernen bzw. digitalen Nomaden.
Digitale Nomaden sind Angestellte, Freelancer oder Unternehmer, die hauptsächlich mit digitalen Technologien arbeiten. Laptop, Smartphone und verschiedene Online-Applikationen sind ihre wichtigsten Arbeitsgeräte. Ausser Strom und einer kabellosen Internetverbindung brauchen sie in der Regel keine Infrastruktur. Daher können digitale Nomaden überall arbeiten und führen oft ein ortsunabhängiges Leben oder haben mehrere Wohn- und Arbeitsorte. Das digitale Nomadentum gilt jedoch nicht als neues Arbeitsmodell, sondern als neuer Lebensstil.
Digitale Nomaden streben nach Freiheit, Selbstbestimmtheit und Flexibilität. Ihre räumlichen Ziele sind dabei solche, die für den Durchschnittsmenschen als Urlaubsdestinationen gelten.
Überhaupt ist das soziale Element für den modernen Nomaden zentral. Sei dies in familiären Hostels oder einer Wohnung mitten in der Stadt via Couchsurfing oder Airbnb. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt auch Co-Working-Spaces und Anlagen, welche auf digitale Nomaden spezialisiert sind.
Eine klare Trennung von privaten und öffentlichen Räumen kennt der moderne Nomade nicht mehr. Auch die Kategorien «Arbeiten» und «Wohnen/Leben» verschmelzen miteinander. Digitale Nomaden leben im «Third Home». Dies können öffentliche Räume im Stadtraum sein sowie Bildungs-, Sport- oder Kultureinrichtungen, Geschäfte oder Restaurants. Während das Café als Arbeitsplatz gilt, wird die Strasse zum sozialen Treffpunkt.
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